Methodologie

Die Rating-Methodologie von Inrate wurde sorgfältig entwickelt, um den tatsächlichen Impact basierend auf dem, was ein Unternehmen tut, und nicht nur auf dem, was es sagt, aufzuzeigen. Sie entspricht den Erwartungen führender Regulierungen wie der EU-Taxonomie, CSRD und SFDR und hilft Investoren, Nachhaltigkeitsauswirkungen aufzudecken, die sonst in ihrem Portfolio verborgen bleiben würden.

Grundlage

Nachhaltige Finanzanlagen bedeuten mehr als nur die Berücksichtigung von ESG-Risiken; nachhaltige Anlageprodukte müssen zeigen, wie sie zu sozialen oder ökologischen Zielen beitragen. Dies erfordert wiederum ein fundiertes Verständnis der positiven und negativen Auswirkungen der zugrunde liegenden Investitionen.

Finanzmarktteilnehmer haben weiterhin Schwierigkeiten, sich ein vollständiges Bild über die Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens zu machen – insbesondere angesichts der Vielzahl traditioneller ESG-Ratings, die sich auf selbstberichtete Unternehmensinformationen und die Risikoperspektive konzentrieren, anstatt auf tatsächliche Nachhaltigkeit.

Methodologie des ESG Impact Ratings

Die ESG Impact Rating-Methodologie von Inrate geht über die von Unternehmen bereitgestellten Daten zu ihren ESG-Richtlinien und -Initiativen hinaus. Sie verfolgt einen Impact-Ansatz, indem sie externe Effekte über gesamte Produktlebenszyklen sowie durch Dritte berichtete nachteilige Geschäftspraktiken berücksichtigt, um die Nachhaltigkeitsleistung einer Organisation umfassend zu erfassen. Das endgültige Rating ergibt sich aus der Kombination der Bewertungen aus der Produkt- & Dienstleistungsbewertung (P&S Assessment), der CSR-Bewertung (CSR Assessment) und der Bewertung nachteiliger Geschäftspraktiken (Adverse Business Practices Assessment).

P&S Assessment

Die P&S-Bewertung basiert primär auf der firmeneigenen Impact-Matrix von Inrate, die mehr als 400 verschiedene Geschäftstätigkeiten nach Nachhaltigkeitsdimensionen analysiert. Dadurch entstehen Impact-Werte für Umwelt (EI) und soziale Aspekte (SI). Die Impact-Matrix von Inrate basiert auf wissenschaftlichen Daten und Forschungsergebnissen, darunter empirische Wirtschaftsdaten (Input-Output-Tabellen), akademische Studien sowie Daten zu den globalen durchschnittlichen Nachhaltigkeitsauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus der betreffenden Produkte und Dienstleistungen. EI und SI umfassen wesentliche Faktoren wie Klimawandel und Biodiversität sowie Auswirkungen auf Konsumenten und die Gesellschaft.

Zusätzlich zu diesen globalen Durchschnittswerten hat Inrate über 80 aktivitätsspezifische Parameter entwickelt, um die Präzision der Ratings zu erhöhen, indem Abweichungen von den generischen Durchschnittswerten bei Geschäftstätigkeiten berücksichtigt werden.

Die EI- und SI-Werte auf Aktivitätsebene werden basierend auf ihrem Umsatzanteil aggregiert, um konsolidierte EI- und SI-Werte auf Unternehmensebene zu erhalten.

CSR Assessment

Die CSR-Bewertung basiert auf berichteten Daten und bewertet die von Unternehmen ergriffenen Massnahmen wie Richtlinien, Ziele und Initiativen zur Steuerung nachhaltigkeitsbezogener Aspekte. Dabei werden mehr als 170 allgemeine und subsektorspezifische Kernindikatoren für ca. 150 Subsektoren verwendet. Jeder Kernindikator erhält eine Bewertung zwischen 0 und 1, basierend auf einer oder mehreren Indikator-Eigenschaften, die den Detailgrad und die Reife des Nachhaltigkeitsmanagements eines Unternehmens erfassen. Diese Bewertungen werden entsprechend gewichtet und führen zu individuellen E-CSR-, S-CSR-, Arbeits- (L)- und Governance- (G)-Scores.

Adverse Business Practices

Nach der P&S- und der CSR-Bewertung werden die resultierenden Nachhaltigkeitsscores EI, E CSR, SI, S CSR, L und G durch nachteilige Geschäftspraktiken (Kontroversen) angepasst, die durch Dritte erfasst werden und in der Regel nicht von den Unternehmen selbst berichtet werden.

Zunächst werden negative Auswirkungen auf Ereignisebene analysiert. Dabei werden Umfang, Schwere, Dauer der Konsequenzen und betroffene Stakeholder berücksichtigt.

Dann wird die Unternehmensbewertung abgeleitet, indem Beteiligung am und Ursachen des Ereignisses und potenzielle Korrekturmassnahmen geprüft werden. Diese Analyse resultiert in individuellen Unternehmensbewertungen für jedes Ereignis.

Schliesslich werden diese Werte auf Indikatorebene aggregiert, wobei Rangabschläge berücksichtigt werden. Zusätzlich wird ein Zeitabschlag angewandt, sodass Ereignisse nach 6 Jahren vollständig ausgeblendet werden, basierend auf dem Erfassungsdatum des kontroversen Ereignisses. Die betroffenen Stakeholder und Ursachen des Ereignisses bestimmen, aus welchem der 6 Nachhaltigkeitsaspekte der resultierende Indikator-Score subtrahiert wird.

Endgültige Bewertung

Um eine differenzierte Bewertung zu ermöglichen und eine Einheitslösung zu vermeiden, sind die Geschäftstätigkeiten, Parameter und CSR-Indikatoren von Inrate auf 25 verschiedene Dienstleistungssektoren zugeschnitten.

Die einzelnen Aspekte EI, SI, E CSR, S CSR, L und G erhalten je nach Sektor eine unterschiedliche Gewichtung, um den finalen Impact-Score zu berechnen. Das Ergebnis ist ein absolutes 12-Punkte-Ratingsystem von A+ bis D-, das einen Vergleich von Unternehmen sowohl innerhalb als auch zwischen verschiedenen Sektoren ermöglicht.

Qualitäts- und Innovationsprozess

Um die Relevanz und Belastbarkeit der Rating-Methodologie in einer sich ständig wandelnden Welt sicherzustellen, führt Inrate umfassende Sektorstudien sowie regelmässige Ausschuss- und Innovationsworkshops durch – unter Einbezug eines Expertengremiums. Diese Massnahmen dienen dazu, die Methode, Rating-Module und Impact-Matrix kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Inrates Engagement für eine wissenschaftsbasierte und relevante Methodologie, die den sich wandelnden Schwerpunkten des Finanzmarktes (z. B. Biodiversität) gerecht wird, wird somit unterstrichen.

Regelmässige Anpassungen des Rating-Modells gewährleisten, dass Erkenntnisse aus Studien und Workshops in die Methodologie und ihre Anwendung einfliessen, um die Ratings stets an die drängenden Herausforderungen unserer Zeit anzupassen.

Es bestehen Governance-Mechanismen, zusammengesetzt aus Produkt- und Methodenausschüssen, Qualitätsteam, Operationsteam, Produktteam und Forschungsteam, um die Qualität der Ratings und Methodologien für unsere Kunden zu sichern und kontinuierlich zu verbessern.

Im Gegensatz zu bestehenden, branchenbasierten Sektoren (die beispielsweise fossile Brennstoffförderung von Energieversorgern trennen würden), umfassen Dienstleistungssektoren alle wirtschaftlichen Aktivitäten innerhalb einer Wertschöpfungskette, die zu einer bestimmten Dienstleistung für die Gesellschaft führen – etwa die Bereitstellung von Energie (einschliesslich Brennstoffförderung und Stromerzeugung).

Dieser systemische Ansatz ermöglicht umfassendere Bewertungen und Benchmarks, da er Substitutionsmöglichkeiten und den Transformationsbedarf unserer Wirtschaft zur Erreichung nachhaltiger Entwicklung berücksichtigt.

1 Im Gegensatz zu den bestehenden branchenbasierten Sektoren (die z. B. die Gewinnung fossiler Brennstoffe einem anderen Sektor zuordnen würden als die Versorgungsunternehmen), umfassen die Dienstleistungssektoren alle wirtschaftlichen Aktivitäten in einer Wertschöpfungskette, die zu einer bestimmten Dienstleistung für die Gesellschaft führen, z. B. die Bereitstellung von Energie (einschließlich der Gewinnung von Brennstoffen und der Erzeugung von Strom daraus). Dies ermöglicht Bewertungen und Benchmarking auf der Grundlage einer systemischen Sichtweise unter Berücksichtigung möglicher Substitutionen und des Transformationsbedarfs unserer Wirtschaft, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen.